Igel-Rekordwurf in Bronschhofen
Fertig für die Reise. Die Igel-Mama ist mit ihrer Jungmannschaft bereit für die Fahrt zur Igelstation nach Frauenfeld. © Fotos: ROPO/MuA
Eine grosse Überraschung im Himmelrich-Quartier! Plötzlich waren sechs Igel im Garten ...
Es kommt selten vor, dass in einem Wurf ein Igel-Weibchen gleich fünf Junge zur Welt bringt. In Bronschhofen kam es zu einem Rekordwurf. Und in der Igelstation Frauenfeld haben sie nun gute Chancen den Winter 2015/16 gesund und wohlbehalten zu überstehen.
Während einiger Wochen war ein reges Rascheln im Garten an der Steigstrasse 11 in Bronschhofen zu hören. Eine tüchtige Igel-Mama baute sich ein Nest. Mit einer Igel-Signaltafel wurden zudem die Fahrzeuglenker von den Hausbesitzern zur Vorsicht gemahnt.
Umsorgende Igel-Mama
Lange konnte die Igel-Mutter das «süsse Geheimnis» für sich behalten, doch je grösser die kleinen Igel wurden, desto neugieriger entwickelten sie sich und wagten sich für kurze Zeit ins nahe Gras.
«Wir dachten zuerst nur der erwachsene Igel baue für sich selbst ein Winternest, doch dann entdeckten wir auf der Wiese einen kleinen Igel, der keck in einem kleinen Umfeld nahe beim Nest herumlief», sagt Helena Hohermuth und fügt bei: «Ja und dann sahen wir anfänglich drei, später sogar fünf, kleine bei der Mutter zusammen gerollte Igelchen.»
Das Nest war ideal angeordnet. Die jungen Igelchen gruppierten sich um den Körper der Mutter, während ihr Kopf zum Eingang schaute und Wache hielt. Die Leistung der umsorgenden Igel-Mama ist bemerkenswert. «Wir haben nur noch gestaunt, wie die Igel-Mama alles unter einem langen Blättergeflecht und einem stachligen Rosenbaum hergerichtet hat. So war es auch nicht möglich, dass Katzen oder der Quartierfuchs sie stören konnte», schildert Hohermuth die perfekten Rahmenbedingungen, die sie im Garten vorfand.
Ein neugieriges Igel-Junge will die Welt entdecken ...
Sicherheitshalber in die Igelstation
Schnell wurde dann klar, dass die Überwinterung im Bronschhofener Garten für eine sechsköpfige Igelfamilie schwierig werden könnte.
«In den vergangenen Jahren hatten wir immer wieder Igel in unserem Garten, einmal hat sogar unsere Katze Bingi einen Schutzdienst von neugeborenen Igeln übernommen», so Helena Hohermuth (Anmerkung der Redaktion: Siehe WZ-Ausgabe vom 9. August 2013).
Scheinbar finden die Igel in diesem Garten gute «kulinarische» Bedingungen und ideale Plätze, um sich zu ernähren und verstecken. Abklärungen über Internet und Telefonate mit Frau Huber vom Tierheim Wängi bestätigten die Vermutung: Eine Überführung und Einweisung in eine Igelstation war die beste Lösung für die Igelfamilie, die schon recht fauchen konnte. Vor allem brauchte auch endlich die tüchtige und umsorgende Igel-Mama etwas Ruhe und Erholung. Hohermuth: «Durch die Empfehlung vom Tierheim Wängi kamen wir zur Adresse von Frau Wenk in der Igelstation Frauenfeld an der Zeughausstrasse 14. Wir alle wurden dort sehr freundlich empfangen. Auch für Frau Wenk war der fünfköpfige Rekordwurf eine grosse Überraschung. Die Igelfamilie wurde untersucht und gewogen.»
Die Igel-Mutter bekam einen eigenen, ruhigen Platz, wo sie sich erholen konnte. Jetzt werden sie auf das Idealgewicht für den Winter hochgepäppelt, ehe sie in den Winterschlaf gehen. Eine Rückkehr nach Bronschhofen im Frühling 2016 ist geplant.
Fast scheint dieses Igel-Junge zu winken ... © Fotos: ROPO/MuA.
www.tierheim-wängi.ch/
www.tierschutz-frauenfeld.ch/tierschutz/?page_id=27