Obwalden Tourismus fördert spannende Events mit Partnerunternehmen
Abenteuer und Freizeit-Erlebnisse ohne Ende – Langeweile ausgeschlossen
Ausblick von Pilatus-Kulm nach Luzern und zum Vierwaldstättersee.
(Fotos: ROPO/HH Kulturonline.ch)
Dokfilm Schweizer Fernsehen SRF/3Sat: Pilatus-Bahn – Die Mythische
Film dauert 49.11 Minuten.
Über 30 Personen von Reisebüros, Incoming-Agenturen, Event-Büros, Hochzeitsplaner und Medien nahmen die Einladung zum Anlass «Business as unusual» auf den Pilatus an. Ab der Talstation in Alpnachstad fuhren die Gäste an Bord der steilsten Zahnradbahn der Welt (48% Steigung!) hoch zum Pilatus Kulm, wo diverse Partnerfirmen ihre attraktiven und vielseitigen Angebote und Dienstleistungen präsentieren konnten.
Bei regnerischem Wetter und schneebedeckten Felsen sorgten Daniel Scardino, Geschäftsführer von Obwalden Tourismus AG, und Tobias Thut, Mitglied der Geschäftsleitung und Direktor für Marketing sowie Sales der Pilatus-Bahnen AG, für eine lockere Stimmung im Hotel Pilatus-Kulm: «Ab der Pilatus-Kulm-Höhe von 2132 m über Meer sagt man sich Du», damit war das Eis im Networking gebrochen.
Zwei Hotels mit Gipfelerlebnis und Aussicht u.a. auf die Berner Alpen.
Wenn Wünsche wahr werden können
In der Folge präsentierten die zahlreich anwesenden Kadermitglieder und Hotel- sowie Freizeit- und Event-Vertreterinnen und -Vertreter die umfangreichen sowie nachhaltigen Sommer-/Winter-Offerten, mit Blick auf Attraktionen, Seminarangebote speziell für Unternehmen, Verwaltungssitzungen und Vereine. Neben den variantenreichen Hotel- und Unterkunftsangeboten beeindruckten die Möglichkeiten im individuellen und saisonalen Sportbereich vom Pilu Seilpark, Dragon Glider, Tree Tent Fräkmüntegg, Indoor Bike Park/Wheelpark, Kajak- und Kanu-Ausflüge mit dem Kanuzentrum, Team- und Farmer-Games sowie im ergänzenden Lern- und Motivationsprozess von Outventure.
Zwischen Erholung und neuen Impulsen
«Unsere Gäste können in Obwalden Erholung, Ruhe und Entspannung erfahren, hier kann man sich frei fühlen und in Geschichten aus längst vergangener Zeit einlassen. Es sind Orte, wo wir uns gelegentlich in den Mittelpunkt stellen, wo wir den grossen Fragen des Lebens nachgehen. Auch wo wir die herrliche Natur zu jeder Jahreszeit erfahren, sogar Pfauenaugen und Schwalbenschwänzen begegnen oder wo wir realisieren, welchen Stellenwert Wasser im Sarneraatal hat, und wo wir überall feiern können. Sicher ist da auch mindestens eine Idee dabei, die Obwalden zu einem individuellen Geheimtipp macht», hält Daniel Scardino fest.
Und Tobias Thut ergänzt: «Wir mögen Geschichten und kommen darum immer wieder gern zurück auf den sagen-, erlebnis- und aussichtsreichen Drachenberg Pilatus. Seit 1889 von Alpnachstad aus über die kühn erbaute, steile Zahnradstrecke kann man noch heute pionierhafte Meisterleistungen in den faszinierenden Felsformationen oder den grandiosen Rund- und Fernblick bewundern».
Für Seminare, Bankette und Events …
… wurde diese Reihe von Hotels empfohlen: Hotel Pilatus Kulm mit 4- und 3-Sternen («der historische Queen Victoria Saal begeistert nicht nur die Fans der Netflix-Serie «The Crown»), Hotel Kreuz in Sachseln, Hotel Krone in Sarnen, das geschichtsträchtige Jugendstil-Hotel Paxmontana (unweit von Flüeli-Ranft bei der Wirkungsstätte von Niklaus von Flüe und Dorothee Wyss), Seehotel Wilerbad Spa & Seminar sowie das auf 1562 m ü. M. gelegene Turrenhuis ob Lungern.
Das KKL und das Kunstmuseum Luzern befinden sich beim Bahnhof.
Liebhabende von Museen werden sicher auch das abwechslungsreiche Ausstellungsprogramm vom Kunstmuseum beim KKL in Luzern besuchen wollen, dieses ist ideal gleich neben dem Bahnhof Luzern gelegen. Ab dem 8. Juni bis zum 25. August 2024 ist eine weitere Ausstellung auf dem Programm: «Spot on Simon Kindle - In Kooperation mit der Kommission Bildende Kunst der Stadt Luzern».
In wenigen Minuten ist man aus Sarnen oder Alpnachstad für einen Abstecher in Luzern. (ROPO/HH)
Links
Obwalden Tourismus
Pilatus-Bahn
Die imposante Geschichte der Pilatus-Bahn
Die Villa Agrippina Gran Melia – Eine der besten Unterkünfte in Rom
Zauberhafte 110 Zimmer, Suiten, eine köstliche Küche und ein prompter Service, ein wunderschöner Garten mit Swimmingpool sowie nah beim Vatikan
Bei der Villa Agrippina Gran Melia - Ein Swimmingpool mitten in Rom.
(c) Fotos: ROPO/MuA
Rom, die ewige Stadt. Aber dort, wo Weltstädte sind, da ist in der Regel viel Verkehr und Lärm. In manchen Hotels kann diese unruhige Zeit das Schlafbedürfnis beeinträchtigen. Nicht so in der überschaubaren, grünen Anlage von der Villa Agrippina, die zur spanischen Hotelgruppe Gran Melia gehört und vom engagierten sowie umsichtigen General Manager Andrea Fiorentini geleitet wird. «Wie im Paradies!», sagen die glücklichen Gäste.
General Manager Andrea Fiorentini von der Villa
Agrippina ist ein charmanter Gastgeber.
Die faszinierende Hotelanlage, einem Palace ähnlich, stammt aus dem Jahr 1900, liegt etwas erhöht über dem Zentrum von Rom an der Via del Gianicolo 3 und wurde zuletzt im 2012 renoviert. Das Fünf-Sterne-Hotel imponiert durch ein exquisites Design und begeistert die Gäste durch mediterrane Gärten mit einem Panoramablick auf Rom. Nur ein Steinwurf entfernt ist der Vatikan, der – je nach Gelegenheit – Gäste hier einquartiert. Ist es ein Geheimnis, dass man auch Roger Federer mit seiner Familie antreffen kann, der in der Emperor Nero Suite mit «private Gym», Jacuzzi und Panorama Terrasse logiert? Filmschauspielende, Theaterkünstler, Kulturschaffende, Schriftsteller und weitere Spitzensportler gehen hier ebenso gerne ein und aus.
Michelin-Sternenpracht und liebevolle Schutzengel
Schutzengel im faszinierenden Zimmer 303 in der Villa Agrippina in Rom.
Wir durften als Gäste von Gambero Rosso das ruhige Zimmer 303 beziehen und am Abend ein köstliches, mehrgängiges Menü im Restaurant Follie mit ausgewählten Weinen geniessen, welches vom Michelin ausgezeichneten Spitzenkoch Luciano Monosilio und seiner Küchenbrigade kreiert wurde. Im Follie kann man von Dienstag- bis Samstagabend dinieren, eine Alternative ist im Haus die Bar Amaro, wo es unter anderem eine feine Paella gibt. Quasi ein kulinarischer Gruss, das Nationalgericht der Regionen Valencia und Katalonien, vom spanischen Hoteleigner.
Später konnten wir das gediegene Zimmer geniessen. Hinter dem Doppelbett wurde von Designern eine historische Tapete mit Bildern von Schutzengeln aus dem Römer Kunstmuseum angelegt. Ohne Zweifel, wir hatten einen ruhigen Schlaf mit diesen Bewachenden. Eindrücklich die grosse, elegante Badewanne, die in einem eigenen Glasraum auf ihre Besuchenden wartet.
Noch ein Wort oder zwei zum Frühstück. Der Frühstücksraum ist draussen versetzt zur Lobby. Das Büffet ist vielseitig und reichhaltig bestückt. Selbst spezielle Wünschen werden in der Küche prompt erfüllt; und das Personal ist flink, charmant und aufmerksam. Kaum wird ein Tisch frei, wird sofort frisch aufgedeckt und die Bestellung entgegengenommen.
Starke Sicherheitsfaktoren beim Vatikan
Rom bei Nacht. Blick von der Villa Agrippina zum Vatikan. Ein Steinwurf.
(c) Fotos: ROPO/MuA
Ganz einfach kommt man von der Villa Agrippina Gran Melia zu Fuss zum Vatikan hinunter. Jeweils am Sonntagmittag um punkt 12 Uhr, wenn er da ist und gesundheitlich kann, dann ist der Papst Franziskus beim Angelusgebet am Fenster zu bestaunen. Aktuell nahm er diesmal Bezug auf die Kriegsgebiete in den Weltregionen und verband die Hoffnung auf baldigen Frieden. Vorgängig haben die zahlreichen Besuchenden eine Sicherheitsschleuse zu passieren. Überhaupt ist eine starke Sicherheitsvorkehrung zu sehen und zu spüren, viele Polizisten sind zudem in zivilen Kleidern verteilt unter den Leuten. Auch die weltberühmte Schweizer Garde ist diskret und aufmerksam im Einsatz.
Speziell am Sonntag und bei herrlichem Wetter ist im Anschluss an den Vatikan-Besuch der grosse Swimmingpool gefragt. Zwischen den Hotelgästen gibt es mit bequemen Liegestühlen genügend Platz; und alles wird von den Bademeistern gut im Auge behalten.
Rund um, der Aufenthalt in der Villa Agrippina ist ein Erlebnis mit aufmerksamen und sehr freundlichen Mitarbeitenden, die vom einfühlsamen General Manager Andrea Fiorentini perfekt und rücksichtsvoll geführt werden.
Links
www.granMelia.com
https://www.melia.com/en/hotels/italy
+39 0 6 92 59 01
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Check-in 15:00 Uhr
Check-out 12:00 Uhr
Ein Reisebericht: Mit Car-Tours zum Creux du Van, dem Grand Canyon der Schweiz
Im Val de Travers befindet sich der faszinierende, Jahrmillionen alte Felsenkessel – Ein natürliches Wunderwerk!
Zauberhafte Begegnungen und Aussichten beim Creux du Van.
© Fotos: Roland P. Poschung und Helena Hohermuth
Car-Tours bot die preiswerte Carreise für 89 Franken, inkl. Mittagessen gleich neben der Sehenswürdigkeit im Restaurant Le Soliat, mit diversen Einsteigeorten im Raum Ostschweiz in St. Gallen, Wil, Winterthur und Zürich-Flughafen an. Reiseleiter Ernst Fischer und der Chauffeur vom modernen Setra-Car von Rheintal-Reisen, Daniel Seifert, konnten die Gäste in bester Stimmung und Vorfreude begrüssen. Für viele Fahrgäste war dieser Ausflug ein Jugendtraum oder gar eine Reise auf ihrer To-do-List.
Die Fahrt durch den morgendlichen Verkehr verlief reibungslos und sogar ohne Stau. Bei der Autobahn-Raststätte Pieterlen gab es einen kurzen Kaffee- und WC-Halt, dies obwohl es im Bus für alle Fälle auch eine saubere Toilette gab. Nach der Weiterfahrt nach Neuenburg bog die Reisegruppe rechts ab und fuhr ins ländliche Val de Travers.
Tollkühnes Rind – Die Herausforderung für den Reiseleiter
Die Strassen zum Creux du Van wurden enger, vorbei ging es an Kuh- und Schafherden. Gross war dann das Gelächter in der Gruppe sowie beim Chauffeur als sich mutig ein Rind plötzlich auf der Fahrbahn entgegenstellte und einige Augenblicke stehen blieb.
Die «reiseleiterische Auseinandersetzung» mit dem eigenwilligen Rind …
Jetzt war der Reiseleiter Ernst gefordert … Er stieg ebenso mutig aus und redete gut auf das Rind ein, welches verständnisvoll einlenkte und abzottelte. Kurze Zeit später kamen wir beim Restaurant Soliat an, wo bereits das köstliche Mittagessen in 3-Gängen auf die Gruppe wartete.
Das Restaurant Soliat liegt in einer Gegend unterhalb vom Creux du Van.
Ein spektakulärer 360-Grad-Rundblick
Während andere Besuchende sich dem rezenten Fondue widmeten, drängte es uns die Wiese hoch zum Rand vom Creux du Van, welcher sich 5 Gehminuten vom Restaurant entfernt – direkt vor unserer Nase und neben typisch schwarzen Kuhherden – befand. Mit jedem Schritt stieg die Vorfreude endlich diese berühmte Schweizer Sehenswürdigkeit zu sehen. Das Wetter liess einen grossartigen 360-Grad-Rundblick über Mittellandseen, Alpen, Juratäler und Frankreich zu. Die 160 Meter hohen senkrechten, viel farbigen Felswände machten atemlos.
Hufeisenförmige Steilwände, eine grandiose Felsenarena mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer öffnete sich, deren Entstehung in Jahrmillionen durch Erosion von Wasser und Eis ermöglicht wurde. Die vielfältige Flora und seine einzigartige Fauna trugen ebenfalls zur Magie des Orts bei. Unzählige Fotos und Selfies verewigten diesen Moment; und die Glückgefühle wechselten sich im Sekundentakt ab, das Staunen war gross.
Steingeiss als zusätzliches Fotomagnet
Die Wildtiere beim Creux du Van haben sich an die Touristen gewöhnt.
© Fotos: Roland P. Poschung und Helena Hohermuth
Die unerwartete Begegnung mit einer jungen Steingeiss, die gelassen in einem kleinen Waldstück – gleich neben dem Creux du Van – für die Touristen verweilte, bildete einen weiteren Höhepunkt. Fast meinten einige Zuschauende, dass dies der örtliche Tourismusverein so organisierte und zur Freude aller bei der Wildherde anordnete.
Manchmal könne man zudem Steinböcke, Gämse, Luchspaare und Murmeltiere beobachten. Doch so überraschend – und zwar auf verschiedenen Ebenen – kann nur die Natur sein.
Schon bald hiess es Abschied nehmen von diesem magischen Ort; und auf der gemütlichen und angenehmen Rückreise gab es von Busreihe zu Busreihe viel zu erzählen oder zu hören, denn der Reiseleiter Ernst entpuppte sich als sympathische, ja versierte Informationsquelle über die durchfahrenden Gegenden aus gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und touristischer Sicht. Und manchmal lag die «Kraft zum Ausruhen» auch in der Stille im Car. Eine wunderbare, ja fast schon «tierische» Reise nahm schliesslich mit grossem Applaus für die Reiseverantwortlichen – je nach Aussteigeort – ihr Ende.
Links
Reiseveranstalter Car-Tours
www.car-tours.ch
Restaurant Le Soliat
https://www.lesoliat.ch/?&wslanguage=de
Creux du Van (Wikipedia)
https://de.wikipedia.org/wiki/Creux_du_Van
Rheintalreisen
www.rheintalreisen.ch
Tannheimer Hotel Jungbrunn – ein faszinierender, familiärer Wellness-Kosmos in Tirol/Österreich
Herrliche Abendstimmung beim Hotel Jungbrunn in Tannheim in Tirol / Österreich. Fotos: Jungbrunn und Kulturonline.ch
Unternehmerfamilie Gutheinz steht sympathisch für einen «Gutzeitort»
Was einst 1957 mit einem kleinen, familienbetriebenen Skilift mit Unterkunft und einer bescheidenen Skiproduktion begann, ist heute mit der dritten Generation ein Traumhotel für 190 Gäste mit einem 7900 m2 grossen SPA-Bereich, mit drei originell und elegant eingerichteten Restaurants und einem sportlichen In- und Outdoor-Angebot mitten auf der Wiese in Tannheim. Hier wird mit 150 Mitarbeitenden Tradition das ganze Jahr über tatsächlich geliebt und gelebt. Zuverlässigkeit und Topqualität sind keine leeren Versprechen.
Aus der Schweiz ist das Hotel Jungbrunn, namentlich in Anlehnung an die örtliche Wasserquelle, in Tannheim im nordwestlichen Teil von Tirol und unweit vom bayrischen Allgäu, gelegen: Ab St. Gallen in 151 km, ab Zürich in 233 km und ab Basel in 318 km ist das Jungbrunn schnell erreichbar. Je 40 Prozent der Gäste stammen jährlich aus der Schweiz und Deutschland. Auch die Nähe zu München 147 km und Salzburg 243 km ist ein Vorteil.
Zauberwort «TUN!» – einfach tun, was Erfolg verspricht
Die Familie Ulrika, Viviana, Marcel und Markus Gutheinz mit einem Stück vom alten Skilift der elterlichen Vorfahren, der im Hotel Jungbrunn bestaunt werden kann.
Die Eltern Ulrika (61-j, eine Hessin, gelernte Schau- und Werbegestalterin und später Mannequin) und Gastronom Markus Gutheinz (62) sowie Sohn Marcel (31) sind die einfallsreichen Besitzer und herzlichen Gastgeber. Dazu gehört auch Tochter Viviana (29), die aktuell stark auf ihre erfolgreiche Schauspielerkarriere setzt, in München lebt, und dennoch kreative Arbeiten speziell in Social Medias hinter den Hotelkulissen ausführt. Natürlich ist die Jungbrunn Geschichte untrennbar mit dem Tannheimer Tal verbunden und zeichnet sich durch die kraftvolle und heimelige Verbindung von Innovationsgeist und Traditionsbewusstsein aus. Die im Hotel integrierten Materialien und Elemente wie Holz, Filz, Stein und Wasser stammen aus der Tiroler Natur. Schnell wird deutlich, jedes Detail hat seine Bedeutung. Ja und wichtig bei allen Investitionen: «Die Banken haben an uns und die Gäste-Bedürfnisse der Zukunft geglaubt!»
Gesunder Rückzug auf das Ich und Wir in der Coronazeit
Gerade in der Corona-Pandemiephase und dem Lockdown musste die umsichtige Geschäftsleitung – wie andere Hotels auch – runterfahren und alle Zimmer schliessen. Dabei hatte man gerade neue, kostspielige Projekte im Bau, hatte viel Esswaren eingekauft und den Weinkeller voll. Im Hotel wurde es still. Plötzlich bekam das Familienleben einen intensiven und vertiefenden, zwischenmenschlichen Bezug. Für das Öffnen vom Jungbrunn blieb Zeit, um alles auf die notwendigen Hygienemassnahmen einzurichten, denen man heute intensiv mit den Gästen und dem Personal nachlebt.
Der schöne Quellteich vom Hotel Jungbrunn bietet viel Wasserspass.
Frischlufttanken und den Kreislauf stärken. «Eingebettet in die alpine Berglandschaft des Tannheimer Tals ist im Jungbrunn stets eine Schönwetterzeit, egal ob im Frühling, Sommer, Herbst und Winter, denn während 365 Tagen ist das Hotel offen und themenspezifisch eingerichtet», sagt Marcel Gutheinz, der einst Koch lernte. Es gibt nicht wenige Gäste, die es ablehnen, das Jungbrunn auch nur für ein paar Stunden zu verlassen: «Zu reizvoll und angenehm ist das Verweilen in der Anlage, im hübsch und modern eingerichteten Zimmer oder in den drei unterschiedlichen Restaurants und natürlich im grossen Spa-Wellnessbereich, wo selbst bei vollem Haus mindestens 50 Quadratmeter SPA für jeden Gast angenehm spürbar sind.» Für das feine, vielseitige, kulinarische Vergnügen zeichnet Chefkoch Martin Pöll und seine Crew verantwortlich. Regionale Produkte in bester Qualität kommen auf den Tisch. Sehenlassen darf sich zudem die Weinauswahl, wo mehrheitlich auf österreichische Weine gesetzt wird.
Die Akkus aufladen können die Gäste auf 300 m2 Trainingsfläche und in zwei Etagen mit modernsten Technogym-Geräten der neusten Generation und in bis zu 40 kostenlosen Fitness- und Entspannungsprogrammen pro Woche. Die verfügbaren Trainer sind qualifiziert und für jeden Level top ausgebildet. Manch eine Ausrüstung wie Mountainbikes, Fahrradhelme oder Nordic-Walking-Stöcke können kostenlos an der Rezeption bezogen werden, anderes ist kostenpflichtig.
Blick in eine grosszügige und ruhige Juniorsuite «Vilsalpsee».
Inspirierender Ort und spannende Menschen
«Im Jungbrunn leben wir Bewegung und lieben es, Bewegung in das Leben der Gäste zu bringen», betont Marcel Gutheinz und fügt bei: «Es ist unser Ziel, dass die Gäste am „Gutzeitort“ nicht nur Hochgefühle geniessen, sondern sich auch selbst in Hochform bringen oder zur inneren Ruhe kommen.»
Das idyllische Wirtshaus hat manch ein tolles Fest und Beisammensein erlebt.
Beim Besuch wird deutlich, jeder Raum hat seine Geschichte. «Es ist für uns als Gastgeber immer wieder ein Geschenk, wenn die Gäste kommen und zu Stammgästen werden, weil sie sich mit unserer Grundhaltung, mit dem vielseitigen Wellness- und Sport-Angebot sowie mit unseren kulinarischen Genüssen aus der Region identifizieren können. Dieser faszinierende Kosmos prägt diesen Ort, der seine eigene Geschichte mit Höhen und Tiefen hat.
Die Familie Gutheinz …… lebt authentisch ihre «Gastlichzeit». Die aufgeweckten Tiroler Hotelinitianten und Besitzer Ulrika (damals in Frankfurt als Model tätig) und Gastronom Markus Gutheinz haben sich – «tagsüber, das ist uns wichtig zu betonen» – in Ibiza kennengelernt. Ihre gemeinsame Hingabe zur traditionellen, aber auch trendigen-originellen Hotellerie war schnell gegeben und mit Sohn Marcel ist bereits die dritte Generation erfolgreich im Unternehmen tätig.
Marcel Gutheinz galt in jungen Jahren als grosses Fussballtalent. Unter der Stürmerlegende Gerd Müller von Bayern München durfte er ein mehrtägiges Training absolvieren, doch – weil es nur bis zur 2. Liga gereicht hätte – entschied er sich für die Hotelkarriere, nach der Hotelfachschule, zahlreichen Auslandaufenthalten und Studien, speziell in den USA, einzuschlagen. «Von Reisen und Studien habe ich viel gelernt, Ideen und Konzepte aufgenommen, für unser Hotel geprüft, aber auch manches wieder verworfen, weil es nicht in unseren Stil passte», erklärte Marcel Gutheinz selbstkritisch. Dadurch entstand ein Spannungsbogen zwischen Tradition und Trend. Die Energie holt sich der Jungchef unter anderem nicht zuletzt durch einen 25-minütigen Mittagsschlaf.
Marcel Gutheinz ist mit der Kanadierin Anni (34) verheiratet. Sie stammt aus dem französisch sprechenden Montreal. Sie haben sich in Brüssel bei einem Konzert kennengelernt und verliebt. «Anni ist eine selbständige Headhunterin in der Modebranche und durch die Zeitverschiebung kann sie gut ihr Geschäft aus Tannheim verrichten. Eine Integration ins Hotelgeschäft ist nicht ausgeschlossen», skizziert Marcel Gutheinz kurz die Zukunft.
Zuschauen und staunen. Im Restaurant Grill wird man vor allen Augen bekocht und verwöhnt.
Das Verhalten der Gäste führt zum Optimum
Symbolisch das Zitat von Marcel Gutheinz zum familiären Unternehmertum: «Wir sollten nie (im Streit) ein Buch schliessen, sondern darin für uns das Beste daraus lesen und friedvoll miteinander umsetzen.» Über Geschmack muss man bei der Familie Gutheinz nicht streiten, da ist man sich einig, einzig das Bewusstsein um die Wertigkeit hat seinen Preis, den man zu berücksichtigen hat.
Auch gegenüber den Gästen, die gestresst anreisen und kraftlos wirken, meint er: «Mich erinnern diese Leute, die manchmal nah an einem Burnout sind, an einen Holzfäller, der in seiner Eile sägt und sägt wie verrückt. Bis der Mann angehalten werden kann, um ihm zu sagen, dass er eine Pause machen und das Schneideblatt wechseln sollte, weil das bisherige stumpf war und gar keine Wirkung mehr erzielen konnte.»
Rückmeldungen und Auswertungen von Fragebögen helfen der Hotelleitung weiter das Optimum der Gäste anzustreben und neue Visionen zu entwickeln. Aber eines ist sicher: Hier fühlt man sich wie zu Hause. Wer wieder zu Besuch kommt, für ihn ist es ein Wiedersehen unter lieben und geschätzten Freunden.
Viviana Gutheinz, die Tochter von Ulrika und Markus Gutheinz, ist eine berühmte Schauspielerin.
Der andere Weg …
Viviana Gutheinz («am liebsten mag ich den Rufname Vivi») hat in München die Schauspielschule (2012 – 2015) absolviert. Schon in jungen Jahren durfte sie mehrere TV-Folgen von der Kultserie «Der Bergdoktor» (1996) drehen. Mit der Gage kaufte sie sich ein Pony und wurde später eine versierte Dressurreiterin mit Vize-Meistertitel. Weitere Auftritte hatte sie unter anderem in den Filmen «All in» in der Regie von Lou Binder (2020), «Nightlife» von Simon Verhoeven, «München Mord – Die Unterirdischen» von Jan Fehse, «Die Goldfische» von Alireza Golafshan, «A Better Human» von Kajob Graf und «Der Pass», eine sky-TV-Serie. Auch im Theater hatte sie starke Auftritte, so in «Die Werkstattbühne», speziell mit dem Stück «Amphitryon» von Kleist, aus dem sie im Gespräch mit Kulturonline.ch spontan auswendig zitieren kann. Das Auswendiglernen von Textpassagen im Drehbuch oder für Bühnenstücke, all dies fällt ihr leicht. Dann erstrahlt ihr Gesicht mit einem Lachen, es wirkt zauberhaft, charmant und einnehmend. Genau so die kurze Fotosession, zu der sie sich spontan bereit erklärt und ihre besten Posen kennt.
Der andere Weg führt vielleicht früher oder später doch in den Hotelbetrieb im Jungbrunn, denn Vivi Gutheinz ist selber einer Familie nicht abgeneigt und könnte sich doch einige Aufgaben im Hotelbereich vorstellen.
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Hotel Jungbrunn in Tannheim (Homepage)
Mail-Kontakt Hotel Jungbrunn
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TV-Interview mit Ulrika Gutheinz, Mitinhaberin Hotel Jungbrunn
Mehr vom Hotel Jungbrunn in Tannheim in TirolDas Familienmitglied, die Schauspielerin Viviana Gutheinz
Demoszenen von Viviane Gutheinz (4.30 Min.)Ausflüge und weitere Informationen zum Tannheimertal unter ...
Unweit von Tannheim / A: In Oberstdorf, Deutschland, ist die Skiflugschanze ein beliebter Ausflugsort. (c) Foto: ROPO/MuA
Die bewegte Geschichte des Suezkanals
Schlepper – jederzeit bereit, wenn ein Schiff eine Panne hätte, den Kanal möglichst rasch wieder frei zu bekommen. Im Hintergrund ein Denkmal für die damaligen Arbeiter. Im Suezkanal fahren die Schiffe mit eigenem Antrieb, ohne Schlepper. Zudem hat er keine Schleusen im Gegensatz zum Panamakanal. (c) Fotos: Dr. Hans Reis
Zur Eröffnung vor 150 Jahren – Ein Traum wird Wirklichkeit!
Mit der Eröffnung des Suezkanals am 17. November 1869 wird die bedeutendste von Menschen geschaffene Wasserstrasse mit der längsten Geschichte Wirklichkeit. Immer wieder steht der Kanal im Zentrum kriegerischer Auseinandersetzungen mit der Suezkrise als Höhepunkt. Diese Passage zwischen Mittelmeer und Rotem Meer verkürzt den Seeweg von Europa nach Asien um 8000 bis 9000 Kilometer. Mit dem jüngst erfolgten Ausbau des Kanals nehmen Kapazität und Einnahmen weiter stark zu.
Bildbericht von Dr. Hans Reis
Am 17. November 1869 wird ein rund 3000 Jahre alter Traum definitiv Wirklichkeit. 6000 geladene ausländische Gäste feiern während drei Tagen die Eröffnung des Suezkanals. Zwei Schiffskonvois treffen sich bei der Stadt Ismailia, fast in der Mitte des Kanals. Kaiser Franz Joseph von Österreich-Ungarn, der preussische Kronprinz Friedrich und Kaiserin Eugénie de Montijo, Ehefrau Napoleons III. und letzte Monarchin Frankreichs, sind die prominentesten Gäste. Hinzu kommen 25 000 Einheimische; 500 Köche und 1000 Bedienstete sind bereit. Gottesdienste, Segnungen des Kanals und ein Feuerwerk sind die Höhepunkte.
Nur die Oper Aida, als Werk für diese Eröffnung geplant und vom Inhalt her geradezu ideal, bekommen die Gäste nicht zu sehen. Guiseppe Verdi bringt das Werk nicht zeitgerecht auf Papier. Die Organisatoren bitten ihn, für die Eröffnung an Stelle von Aida eine «Hymne für die Kanaleinweihung» zu schreiben. Das lehnt er empört ab. Er schreibe keine Gelegenheitsstücke, poltert der in seinem Stolz verletzte «Opernstar». Statt Aida ertönt für die Eröffnung dann sein Werk «Rigoletto». Die Behauptung, Aida sei für die Eröffnung des Suezkanals geschrieben worden, stimmt somit nur bedingt. Wohl war sie ein Auftragswerk, aber die Uraufführung fand erst zwei Jahre später in Kairo statt.
Die Geschichte des Suezkanals ist rund 3500 Jahre alt.
Bereits 1400 v. Chr. beginnen die Pharaonen Sethos I und Ramsis II mit der Planung und Ramses II lässt den Necho-Kanal bauen, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbinden soll. Die Fertigstellung erlebt er nicht. Es ist Pharao Necho II., der im 6. Jh. v.Chr. mit 100’ 000 Sklaven den Bau fortführt und der Perserkönig Dareios I vollendet ihn 490 v.Chr. Es folgt eineSisyphusarbeit, die fast zur «never endig story» wird. Ausbuddeln und Zuschütten durch den Wüstensand wechseln sich ab, bevor er dann doch von der Landkarte verschwindet. Fast 1000 Jahre später, 600 n.Chr., gelingt unter Kalif Amr ibn al Äs eine Wiedereröffnung und schon bald wird der Kanal erneut zugeschüttet. Alle Bemühungen, ihn physisch wiederherzustellen, gibt man im 8. Jh.n.Chr. endgültig auf.
Alte Idee wiederbelebt
Aber die Idee ist nicht tot. Die Venezianer greifen sie 1504 in einem Schreiben an die Osmanen auf, und Gottfried Wilhelm Leibniz unterbreitet sie dem Sonnenkönig Ludwig XIV. Napoléon Bonaparte, Eroberer und Feldherr, stösst 1798 bei seiner Ägyptischen Expedition auf Reste des pharaonischen Kanals. Er gibt aus strategischen Überlegungen einer Gruppe von Ingenieuren unter Leitung von Jacques-Marie Le Père den Auftrag, Vermessungen vornehmen. Ergebnis: Der Wasserspiegel des Roten Meers ist 9,908 m höher als der des Mittelmeers. Ein direkter Kanal ist deswegen und auch wegen des Anschwemmens von Nilschlamm in der Bucht von Pelusium nicht möglich, so die Experten. Das Projekt verschwindet in der Schublade.
1846 – Napoléon ist schon 25 Jahre tot – kommt eine erneut zusammengestellte Studiengruppe zum Schluss, der Niveau-Unterschied beider Meeresspiegel sei unbedeutend. Weitere Planungen folgen. Der Ingenieur und Diplomat Ferdinand Marie Vicomte de Lessep kann das Interesse seines Jugendfreunds, des ägyptischen Vizekönigs Muhammad Said Pascha, für dieses Projekt wecken. Am 30. November 1854 erhält er von ihm eine erste Konzession für den Bau und den Betrieb des Suezkanals für 99 Jahre und am 5. Januar 1856 folgt die zweite detailliertere Konzession. Darin werden auch die Arbeiten beschrieben und die Satzung der Suezkanal-Gesellschaft fixiert.
Knapp drei Jahre später wird die «Compagnie universelle du canal maritime de Suez» gegründet, eine ägyptische Gesellschaft mit Sitz in Alexandria und einer Hauptverwaltung in Paris. Die Zeichnung der Aktien verläuft schleppend. Nachdem lediglich knapp 56 % des Grundkapitals von 200 Mio. Francs gezeichnet sind – überwiegend von französischen Investoren –, springt der Vizekönig ein und übernimmt die restlichen 44 % der Anteile. Präsident der Gesellschaft wird Lesseps.
Der feierliche Start der Bauarbeiten
Am 25. April 1859 folgt der feierliche Start der Bauarbeiten. Sie dauern gut 10 Jahre. 30 000 bis 40 000 Arbeiter – je nach Quelle – sind stets beschäftigt, und die wenigen «Baumaschinen» leisten zusammen nur 22 000 PS. Manpower ist gefragt. Weil Lesseps nicht genügend freiwillige Arbeiter findet, muss er anfangs 1862 auf die in Ägypten althergebrachte und noch praktizierte Corvée zurückgreifen, eine Art Frondienst, bei der die Arbeiter zwar zwangsverpflichtet sind, aber bezahlt werden. Es sind nicht Sklaven, wie die Regierung in London der Bevölkerung immer wieder suggeriert. Aber, es sind «höllische» Arbeitsbedingungen. Die Hitze, das Trinkwasser, Krankheiten – einmal eine Choleraepidemie – und der «Feind» Wüstensand erschweren die Arbeiten.
Weit übertrieben ist in einzelnen Quellen die Zahl der Todesfälle. Von bis zu 125 000 (!) ist die Rede. Die von der Gesellschaft veröffentlichten Statistiken weisen eine jährliche Todesrate zwischen 1,4 und 2,5 Promille der Beschäftigten aus. Fest steht, dass im Jahr vor der Eröffnung 37'000 Menschen beschäftigt waren.
Das Trinkwasser kommt über den neu gebauten Süsswasserkanal, der die entstehenden Städte Port Said, Ismailia und Port Thewik verbindet, auf die Baustellen. Für die Feinverteilung sind 1600 Kamele im Einsatz. Nach neun Jahren, kurz vor Vollendung, geht der Gesellschaft das Geld aus; 85 Mio. Francs fehlen. Dank einer weltweiten Anleihe kann der Bau fortgeführt werden. Er kostet dreimal so viel wie ursprünglich geplant, Gesamtkosten: 432 Mio. Francs. Zu Beginn ist der Kanal an der Sohle 22 m, an der Wasseroberfläche 58 m breit, 8 m tief und 162,25 km lang.
Der Betrieb ist am Anfang sehr defizitär. Ägypten ist hoch verschuldet, England übernimmt 1875 den ägyptischen Kapitalanteil. Der Widerstand in der ägyptischen Bevölkerung gegen den Einfluss der Briten wächst und führt zur Urabi-Bewegung. Ihre Niederschlagung hat die Besetzung Ägyptens durch Grossbritannien zur Folge (1882), die erst 1954 mit einem Abkommen aufgehoben wird. Am 29. Oktober 1888 wird der Suezkanal durch die Konvention von Konstantinopel zu einer neutralen Zone erklärt und die freie Durchfahrt für Handels- und Kriegsschiffe proklamiert. Sie soll in Friedens- und Kriegszeiten gelten. Die Schutzherrschaft erhält Grossbritannien.
Aber Ruhe kehrt um den Suezkanal nicht ein. Zu gross ist dessen Bedeutung. Der Kanal wirft zunehmend hohe Gewinne ab, auch dank der steigenden europäischen Nachfrage von Öl aus dem Persischen Golf. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wird er zu einem der Kriegsschauplätze und 1956 ist er – im Unterschied zu den anderen Kriegen – die alleinige Ursache für eine globale Krise.
Blick nach Ägypten mit einem bemannten Wachturm. Sichtbar auch die Sperrmauer entlang des Suez-Kanals. Der Kanal selber gilt in Schifffahrtskreisen als sehr sichere Gegend (Piraterie), weil er sehr gut bewacht ist.
Suez-Krise als Höhepunkt
1952 kommt in Ägypten Gamal Abdel Nasser durch einen Militärputsch gegen König Faruk an die Macht. Der neue starke Mann ist Mitbegründer der Bewegung der Blockfreien, sympathisiert aber mit der UdSSR. 1955 schliesst er mit der Tschechoslowakei ein Abkommen zur Lieferung von Waffen und verkündet, die Sowjetunion werde sich an der Finanzierung des Assuan-Staudamms beteiligen. Das Weisse Haus bekommt davon Kenntnis. US-Präsident Dwight D. Eisenhower macht Nasser eine grosszügige Offerte zur Übernahme dieser Kosten. Es herrscht bereits «Kalter Krieg», und die USA wollen Vorteile der UdSSR in der Dritten Welt unbedingt verhindern.
Nasser nimmt das US-Angebot an, und dann der Eklat: Am 19. Juli 1956 teilt US-Aussenminister John Foster Dulles dem ägyptischen Botschafter in Washington mit, das Angebot gelte nicht mehr! Die Gegenreaktion aus Ägypten lässt nicht lange auf sich warten. In einer flammenden Rede hält Nasser am 26. Juli in Alexandria mit Hasstiraden gegen Israel und die Westmächte nicht zurück. Seine zentrale Botschaft: Verstaatlichung des Suezkanals, Finanzierung des Assuan-Staudamms mit den Einnahmen. Punkt.
Die Regierungen in Frankreich und Grossbritannien sind konsterniert und empört. Ihr Ziel: ein Regimewechsel in Kairo. Washington sieht das anders, auch weil Eisenhower am 6. November für eine zweite Amtszeit gewählt werden will und sich als Mann des Friedens präsentiert. Zudem befürchtet er, eine harte Gangart gegenüber Kairo könnte Nasser endgültig in die Arme der UdSSR treiben und den demokratischen Westen in der arabischen Welt diskreditieren.
Im August und September finden auf Initiative Washingtons mehrere Konferenzen statt mit dem Ziel einer gewaltfreien Lösung der Krise. Nasser widersetzt sich jedoch allen Versuchen eine internationale Kontrolle über den Suezkanal einzurichten zu lassen. Daraufhin wenden sich Grossbritannien und Frankreich mit einer Resolution an den UNO-Sicherheitsrat. Ihre Erwartung: Moskau wird sein Veto gegen diese Forderung einlegen und dann ist eine Militärintervention in Ägypten mit dem Sturz Nassers gerechtfertigt, «weil alle friedlichen Mittel erschöpft sind».
Frankreich und England planen ab August 1956 einen gemeinsamen Angriff auf Ägypten
Parallel zu den auf Entspannung zielenden Initiativen Washingtons planen Frankreich und England ab August 1956 einen gemeinsamen Angriff auf Ägypten. Washington wird nicht informiert. Englands Premier Anthony Eden sträubt sich zunächst gegen eine nicht mit den USA abgestimmte Intervention. Weil Nasser den Widerstand in Algerien gegen Frankeich unterstützt, drängt Paris auf eine gewaltsame Lösung. Der Regierung in Tel Aviv verspricht Paris die Lieferung von Waffen, verlangt aber im Gegenzug einen Angriff Israels auf Ägypten. Die Regierung Ben Gurion ist einerseits über Nassers antiisraelische Tiraden besorgt, andererseits über sein Waffenlieferungsabkommen mit Prag und seine Vorbereitungen für einen Krieg gegen Israel, zusammen mit Jordanien. Gleichzeitig mehren sich Terrorangriffe von palästinensischen Fedayin-Kämpfern, die von Ägypten aus operieren. Vor diesem Hintergrund willigt Israel zu einer Teilnahme ein.
Eden stellt fest, dass Eisenhower nicht zu einer harten Gangart gegenüber Nasser zu bewegen ist; London schwenkt auf die Linie Frankreichs ein. England, Frankreich und Israel schmieden vom 22. bis zum 24. Oktober in Sèvres bei Paris den konkreten Angriffsplan der «Operation Musketeer». Israelische Einheiten sollen am 29. Oktober durch den Sinai Richtung Suezkanal vorrücken. Am Tag darauf senden Paris und London Telegramme nach Kairo und Tel Aviv. Darin fordern sie beide Seiten auf, innert 12 Stunden die Kampfhandlungen einzustellen und sich je zehn Meilen vom Suezkanal zurückzuziehen. Ägypten hat darüber hinaus eine befristete Besetzung der Kanalzone durch französische und britische Truppen «zur Gewährleistung der freien Passage» zu akzeptieren. Damit verbunden ist die Erwartung, dass Nasser sich diesem Ultimatum widersetzt und damit Frankreich und Grossbritannien einen Vorwand zum Einmarsch liefert.
Eine der Suezkanal-Fähren macht sich bereit zur Durchfahrt. Es gibt insgesamt 14 Fährverbindungen.
Die Aktion beginnt wie geplant ...
... mit dem Angriff der Israeli und dem anschliessenden Ultimatum aus Paris und London. Nasser lehnt wie erwartet ab. Israel willigt ein, zumal die israelischen Einheiten noch weit von der Kanalzone entfernt sind. Und die USA? Eisenhower erfährt aus der Presse vom Ultimatum, ist derart verärgert, dass er noch am selben Tag im UNO-Sicherheitsrat eine Resolution einbringen lässt. Diese fordert den Rückzug der Israeli aus Ägypten. Frankreich und Grossbritannien bringen die Resolution jedoch durch ihr Veto zu Fall. Sie beginnen am 31. Oktober 1956 mit der Bombardierung ägyptischer Flughäfen. Nasser reagiert umgehend und lässt – je nach Quelle – 40 bis 47 Schiffe im Suezkanal versenken.
Die Alliierten halten vorerst an ihrem Plan fest. Nach dem Eintreffen der französisch-britischen Armada gehen die Truppen mit Panzern und anderem schweren Gerät am 5. November 1956 an Land und beginnen mit der Besetzung der Kanalzone. Mittlerweile sieht sich Eisenhower angesichts des Vetos von Frankreich und Grossbritannien im Sicherheitsrat zur Kooperation mit Moskau gezwungen. Er leitet den Fall an die Generalversammlung weiter. Dort wird die zuvor im Sicherheitsrat gescheiterte Resolution am 2. November mit 64 zu 5 Stimmen angenommen. Lediglich Australien und Neuseeland solidarisierten sich mit London, Paris und Tel Aviv, nicht aber Washington und Moskau.
Das ermöglicht der UdSSR, den Druck in der Suezkrise zu erhöhen und quasi nebenbei, im Schatten dieses Konflikts, die ungarische Revolution blutig niederzuschlagen. Am 5. November 1956 droht der sowjetische Ministerpräsident Nikolai Bulganin in Telegrammen nach London und Paris unverhohlen mit Raketenangriffen und NikitaChruschtschow, Parteichef der KPdSU, nimmt gar das Wort «Atomwaffen» in den Mund.
Plötzlicher Abbruch der Angriffe
Trotz rascher Erfolge der Alliierten lässt das Kabinett in London die Angriffe am 6. November aus mehreren innen- und aussenpolitischen Gründen unvermittelt abbrechen. Frankreichs Premier Guy Mollet ist erbost, konsterniert, beugt sich aber, weil die Intervention unter britischem Oberbefehl steht und Paris ohne London keine Fortsetzung will. Israel muss auf massiven Druck Washingtons und Moskaus seine Truppen im März 1957 von der Sinai-Halbinsel und aus dem Gazastreifen zurückziehen.
Nach der Hebung der versenkten Schiffe durch eine internationale Bergungsmannschaft öffnet die ägyptische Regierung im März 1957 den Kanal wieder. 1958 einigen sich Ägypten und die verstaatlichte Kanalgesellschaft über die Bedingungen eines finanziellen Ausgleichs. 1962 erfolgen die letzten Zahlungen an die ursprünglichen Teilhaber.
Auch nach der Suezkrise kommt der Kanal nicht zur Ruhe. Im Sechstagekrieg wird er 1967 wieder zum Kriegsobjekt und bleibt für die Schifffahrt über Jahre geschlossen. 14 Schiffe sind acht Jahre lang blockiert. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 ist er erneut umkämpft. Gemäss dem Waffenstillstandsabkommen nach diesem Krieg ziehen sich die israelischen Truppen auf der Ostseite in den Sinai zurück. Der gesamte Kanal ist so wieder vollständig unter ägyptische Kontrolle.
Ausbau dringend – der neue Suezkanal entsteht
Noch bis anfangs dieses Jahrhundert beträgt die Mindestbreite des Kanals 60 m. Schiffe bis zu 20 m Tiefgang und 150 000 Tonnen Gesamtgewicht können den Kanal problemlos passieren, grössere aber nicht. Der überwiegende Teil des Kanals ist auf eine einzige Fahrrinne mit mehreren Ausweichstellen beschränkt. Zweispurige befinden sich nur in den Bitterseen und zwischen El Kantara und Ismailia. Der Kanal ist längst an der Kapazitätsgrenze.
Ein Ausbau drängt sich auf, doch der lässt auf sich warten bis Mitte dieses Jahrzehnts die Armee das Kommando übernimmt. Unter ihrer Führung erfolgt imAugust 2014 der Start. Für den Ausbau des Kanals sind 4,1 Mrd. US-Dollar veranschlagt. Nie zuvor ist eine so grosse Flotte von Saugbaggern am Werk. Bis zu 45 dieser Spezialschiffe sind gleichzeitig im Einsatz, drei Viertel der weltweit verfügbaren Kapazität. Ihre Rüssel aus Stahl mit Schneidrädern buddeln und spülen in einem Jahr 258,8 Mio. Kubikmeter Sand und Stein weg. Auf 37 km vertiefen und verbreitern sie bestehende Fahrrinnen. Auf 35 km fräsen sie parallel zum bestehenden Kanal eine komplett neue zweite Spur in die Wüste des Sinai, die 320 m breit wird. Laut Admiral Moham Mamisch, Chef der Suezkanal-Behörde, kann man das Budget trotz Verkürzung der Bauzeit von drei Jahren auf zwölf Monate und entsprechend intensiverer Arbeit einhalten.
Eine 24 Meter tiefe Fahrrinne
Die Fahrrinne ist nach dem Ausbau durchgehend auf 24 m vertieft, sodass Schiffe mit gut 20 m Tiefgang, rund 60 m Breite und 400 m Länge durchfahren können. Das reicht selbst für die grössten Containerschiffe. Nur die allergrössten Supertanker und einige Erz- sowie Kohleschiffe mit mehr als 240‘000 Tonnen Tragfähigkeit müssen voll beladen nach wie vor den Umweg um das Kap der Guten Hoffnung nehmen. Bislang war der Suezkanal eine Einbahnstrase mit Ausweichstellen, an denen die zu Konvois zusammengefassten Schiffe aneinander vorbeifahren. Künftig gibt es auf fast der Hälfte der gut 162 Kilometer zwischen Port Saïd und Suez echten Gegenverkehr.
Abhängig von Typ und Grösse der Schiffe erhöht sich die Kapazität der Wasserstrasse von durchschnittlich 49 auf 97 Durchfahrten pro Tag. Im Jahr 2014, vor dem Ausbau, nutzen 17‘148 Schiffe den Kanal und bezahlen im Durchschnitt 320‘000 US$ was 5,5 Mrd. US$ Einnahmen generiert. Bis 2023 sollen diese um rund 250 % auf etwas mehr als 13 Mrd. US$ gesteigert werden.
Weitere 4,1 Mrd. Dollar werden in die zweite Phase des Ausbaus investiert, um die Kanalregion und die Sinai-Halbinsel mit Infrastrukturprojekten besser zu erschliessen. Geplant sind sechs neue Tunnel unter dem Kanal: drei bei Port Saïd nahe der Mittelmeerküste und drei in der Mitte bei Ismailia. Zwei der Röhren sind jeweils für den Strassenverkehr vorgesehen, die dritte für die Eisenbahn. Derzeit gibt es nur einen sanierungsbedürftigen Strassentunnel bei Suez sowie eine Eisenbahnbrücke und 14 Fährverbindungen, die den Kanal queren. Die strengen Sicherheitsvorkehrungen führen zu stundenlangen Wartezeiten. Die 2001 eröffnete «Friedensbrücke»über den Kanal ist seit Mitte 2013 gesperrt. Bedarf für die neuen Röhren gibt es also. Vier riesige Tunnelvortriebs-Maschinen aus Deutschland graben parallel. Damit zählt auch diese Baustelle zu den grössten der Welt, wie schon vor 150 Jahren der Suezkanal.
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