«Die Drei von der Tankstelle» - Wiler Tonhalle-Besucher sahen alles in Grautönen
Voll durchgezogen ... «Die Drei von der Tankstelle» nur in grauen Farbtönen. (c) Fotos: ROPO/MuA.
Eine tolle Idee mit grossem Aufwand perfekt umgesetzt
Wohl noch nie in der neueren Zeit sahen die Besuchenden der Tonhalle in Wil eine solche von Grautönen geprägte Aufführung. Eine tolle Idee! Eigentlich fühlte man sich schon als sich der Vorhang hob in einem veralteten Kinosaal. Musikalische Hits, unsterbliche, klassische Melodien von Werner Richard Heymann, brachten das gut gelaunte Publikum in nostalgische Gefühle. Das Happy End war so zusagen die Schlagsahne auf dem ganzen Spektakel, welches sich schon früh in dem turbulenten Beziehungsgeflecht abzeichnete.
Die Darstellenden mit Regie (Saskia Leder), Bühnenbau (Judith Bayer) und Kostüm (Claudia Radowski) wurden in einem schwarz-weissen Filmtrailer ab Beamer namentlich eingespielt, ehe die musikalische Komödie begann.
Und Vollservice bei der Tankstelle ... Lars Lienen als Kurt und Kirsten Annika Lange in Rolle als Lilien.
Engagierte und originelle Darstellungen
Joeri Burger als Willi, Lars Lienen in der Rolle als Kurt und Benjamin Elstner als Hans spielten engagiert und originell «die Drei von der Tankstelle». Attraktiv kam die verführerisch-verliebte Lilien, dargestellt von Kirsten Annika Lange, daher, während sich Nika von Altenstadt als Nachtclub-Besitzerin Edith als Vermittlerin zwischen Tochter und Vater, zeigte.
Dieser Vater, ein Konsul, gespielt von Dirk Volpert, der gleich weitere Rollen als Gerichtsvollzieher und Kunde imitierte, fiel durch seine starke Bühnenpräsenz und Mimik ebenso positiv auf wie das ganze übrige vielseitig talentierte Ensemble.
Nostalgischer Abend und viele Film-Erinnerungen
Ein herrlicher Abend in Nostalgie und mit vielen schönen Erinnerungen an den Universum-Film, eigentlich eine deutsche Filmoperette, von 1930 mit Willy Fritsch, Heinz Rühmann und Oskar Karlweis sowie in der weiblichen Hauptrolle Lilian Harvey. Dieser Schwarz-Weiss-Streifen kam am 15. September 1930 im Gloria-Palast in Berlin zur Uraufführung.
Im Jahr 1955 wurde das Stück erneut verfilmt, dann mit Walter Giller, Adrian Hoven und Walter Müller sowie mit Germain Damar als Lilien. Willy Fritsch kam auch in diesem Streifen zum Einsatz, doch wegen dem «fortgeschrittenen Alter» diesmal als Konsul Kossmann, Vater von Lilien und Geliebter von Nachtclub-Besitzerin Edith.
Zum Stück «Die Drei von der Tankstelle»
Als die drei Freunde Willi, Kurt und Hans von einer Reise zurückkehren, stellen sie fest, dass sie pleite sind. Ihre Möbel und aller Luxus wurden gepfändet. Nach dem vergeblichen Versuch den Onkel von Hans anzupumpen, landen sie mit einem leeren Autotank an einer bereits aufgegebenen Tankstelle. Die Freunde beschliessen ins «Tankgewerbe» einzusteigen. Sie nennen ihre neue Tankstelle «Zum Kuckuck». Bei dem für die Lebemänner ungewohnt anstrengenden Dienst wechseln sie sich ab und lernen so unabhängig voneinander die reiche und attraktive Lilien Kossmann kennen. Natürlich verlieben sich alle drei Männer in diese. Die Verwicklungen beginnen ...
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